# A3-6 Ergebnisse 20 Ziffern lange Integer als Strings speichern, und mit diesen rechnen --- Zunächst wird das `struct int20` definiert. Dies erfolgt in der `int20.h` Header Datei. Um eine Mehrfachdefinition zu vermeiden, werden hier die Präprozessoranweisungen `#ifndef` und `#define` verwendet. Des Weiteren, werden hier die Funktionen `create20`, `add20` und `print20` deklariert. ```c #ifndef HEADER_INT20 #define HEADER_INT20 struct int20 { char digits[20]; }; extern struct int20 create20(char val[]); extern struct int20 add20(struct int20 a, struct int20 b); extern void print20(struct int20 num); #endif ``` ### `create20` Die `create20` Funktion, erstellt aus einem `char *` einen `int20`. Hierbei wird das `\0` Byte aus der Zeichenkette entfernt, sodass `digits` ausschließlich Ziffern von 0 bis 9 enthält. Außerdem wird die Reihenfolge der Ziffern vertauscht, und alle Ziffern, die über die Länge der ursprünglichen Zahl hinnaus gehen, werden mit `'0'` aufgefüllt. Dies hat den Effekt, dass der Wert jeder Ziffer durch `10^i * d` ausgedrückt werden kann, wobei `d` die Ziffer und `i` der Index ist, an der sich die Ziffer im Array befindet. Die Zahl `1337` würde also im Speicher als `73310000000000000000` stehen. Der Verständlichkeit halber, kann man sich das Array einfach spiegelverkehrt vorstellen, sodass der Index von rechts nach links aufsteigend zählt. ```c struct int20 create20(char val[]) { // int20 deklarieren struct int20 num; // Länge des übergebenen Strings herausfinden. Maximal 20 int maxIndex = 1; for (; maxIndex < 20 && val[maxIndex] != '\0'; maxIndex++); // num.digits mit den übergebenen Ziffern auffüllen, bzw mit '0' for (int i = 0; i < 20; i++) { if (i < maxIndex) { num.digits[i] = val[maxIndex - i - 1]; } else { num.digits[i] = '0'; } } return num; } ``` ### `print20` Die `print20` Funktion ist relativ selbsterklärend. Der Inhalt des übergebenen `int20` soll wieder umgekehrt werden, und führende Nullen abgeschnitten. Hierfür wird beim Index `19` angefangen und heruntergezählt, bis eine andere Ziffer als `0` gefunden wird. Dadurch wird der Index gefunden, bei dem die Ausgabe angefangen werden soll. Sollte die Zahl genau `0` sein, wäre dieser Index jedoch `-1`. Dies muss natürlich beachtet werden. Anschließend werden die restlichen Ziffern einfach einzeln mittels `printf` ausgegeben. ```c void print20(struct int20 num) { int i = 19; for (; i >= 0 && num.digits[i] == '0'; i--); if (i < 0) printf("0"); for (; i >= 0; i--) { printf("%c", num.digits[i]); } } ``` Ein alternativer Implementierungsansatz könnte z.B. die Reihenfolge der Ziffern beibehalten und in dem `struct int20` hinter dem `char[]` einen konstanten `char` einfügen, der lediglich das `\0` Byte enthält. In diesem Fall könnte Ausgabe statt durch die Schleife auch einfach durch `printf("%s", &num.digits[i])` erfolgen. ### `add20` Die `add20` Funktion ist dank der umgedrehten Reihenfolge der Ziffern recht simpel. Die Ziffern der beiden zu addierenden `int20`s werden einzeln addiert und gegebenenfalls ein Übertrag mit aufaddiert. Bei der Berechnung der Ergebnis-Ziffer wird die folgende Formel verwendet: `a.digits[i] - '0' + b.digits[i] + carry` Da die Ziffern im ASCII Zeichensatz sequentiell hintereinander liegen, kann man um z.B. von `'4'` auf `'7'` zu kommen, einfach `2` zum `char` addieren. Dies wird sich hier zu Nutze gemacht. Die Werte der beiden `char`s werden einfach zusammen addiert, und der Wert von `'0'` wird einmal abgezogen, da er sonst einmal zu viel addiert wird. Anschließend wird der Übertrag aus dem vorherigen Schleifendurchlauf mit übernommen. Nun kann das Ergebnis jedoch größer als `'9'` sein. In diesem Fall werden nocheinmal `10` von dem `char` abgezogen, und der `carry` wird für den nächsten Schleifendurchlauf auf `1` gesetzt. Ist nach Ende der Schleife noch ein Übertrag vorhanden, so lag ein Overflow vor. Dies wird einfach auf der Konsole ausgegeben, doch das inkorrekte Ergebnis wird zurückgegeben. ```c struct int20 add20(struct int20 a, struct int20 b) { struct int20 c; int carry = 0; for (int i = 0; i < 20; i++) { char cd = a.digits[i] - '0' + b.digits[i] + carry; carry = 0; if (cd > '9') { cd -= 10; carry = 1; } c.digits[i] = cd; } if (carry != 0) { printf("INT20 OVERFLOW\n"); } return c; } ``` --- **Anmerkung:** Da ein Overflow hier mehr oder weniger Ignoriert wird, kann man mit ein wenig Trickserei auch Subtraktionen durchführen. So ist die Zahl `99999999999999999999` z.B. äquivalent zu `-1`: ```c print20(add20(create20("1338"), create20("99999999999999999999"))) ``` liefert als Ergebnis `1337`. Dieses Verhalten ist mit Modulo-Berechnungen zu vergleichen, oder sogar p- bzw 10-adischen Zahlen